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In Deutschland leben nach jüngeren Schätzungen ca. 800.000 Menschen mit chronischen Wunden.

Darunter versteht man Wunden, die trotz adäquater Behandlung innerhalb von 6 Wochen nicht abgeheilt sind.

In der überwiegenden Zahl der Fälle liegt eine Erkrankung der Gefäße, also der Venen und Arterien zugrunde. Für die Betroffenen und Angehörigen stellen chronische Wunden aufgrund von Schmerzen, Mobilitätseinschränkung, Geruchsbelästigung und Beeinträchtigung des sozialen Lebens eine erhebliche Belastung und Einschränkung der Lebensqualität dar.

Um eine vollständige Wundheilung zu erreichen ist eine Behandlung der Ursache von entscheidender Bedeutung.

Daher muss jede chronische Wunde auf das Vorliegen einer Gefäßerkrankung abgeklärt werden – umso früher, umso besser!

Viele oft monate- oder gar jahrelange nicht erfolgreiche Wundbehandlungen wären bei frühzeitiger Ursachenabklärung und Kausaltherapie vermeidbar!

Wunde nur Symptom einer anderen Erkrankung?

„„Über 70% aller chronischen Wunden sind durch eine Gefäßerkrankung verursacht. Dabei ist die Wunde lediglich das sichtbare Symptom der zugrundeliegenden Erkrankung.

Eine Venenschwäche führt hierbei durch eine chronische Überlastung, der das Blut zum Herz zurück transportierenden Gefäße, zunächst zu einer Ablagerung von Blutbestandteilen in dem Gewebe. Am Ende kommt es zu einer verminderten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Haut, so dass dort eine Wunde entsteht.

Bei einer arteriellen Durchblutungsstörung wird das Gewebe und letztlich auch die Haut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff- und Nährstoffen versorgt. Ursache ist meist die Arteriosklerose (also eine Verkalkung der Schlagadern), so dass dort Engstellen oder auch Gefäßverschlüsse entstehen.

„„Das diabetische Fußsyndrom ist eine Spätfolge einer häufig bereits jahrelang bestehenden, nicht bzw. nicht ausreichend behandelten Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Hierdurch kommt es zu Fehlstellungen des Fußskeletts, Fehlbelastungen und Druckbelastungen bei gleichzeitigem Verlust des Schmerzempfindens. Kleine Verletzungen, z.B. im Rahmen der Fußpflege können so zu Wunden führen, die oftmals lange unbemerkt bleiben, da das Schmerzempfinden erloschen ist. Kommt es dann - bei häufig auch verminderter Durchblutung - noch zu einer Infektion, droht eine Amputation. Über 40.000 Amputationen müssen jährlich in Deutschland aufgrund des diabetischen Fußsyndroms vorgenommen werden.

„„

Ohne Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung ist keine Abheilung einer chronischen Wunde zu erzielen. Da in den meisten Fällen eine Gefäßerkrankung ursächlich ist, muss jede nicht heilende Wunde baldmöglichst einem Gefäßspezialisten vorgestellt werden. Zumindest sollte also jeder Patient mit einer chronischen Wunde einmal auf das Vorliegen einer arteriellen Durchblutungsstörung oder das Vorliegen einer Venenschwäche untersucht werden.

In den meisten Fällen reicht hierzu eine schmerzlose Untersuchung des Gefäßsystems mittels Ultraschall aus. Sollte sich hierbei der Verdacht auf eine Gefäßerkrankung erhärten, sind meist weitere Untersuchungen, z.B. eine Kernspinangiographie oder eine Angiographie notwendig.

„„Bei arteriellen Durchblutungsstörungen muss eine Verbesserung der Durchblutung erreicht werden. Dies lässt sich heutzutage in vielen Fällen durch sehr schonende, sogenannte endovaskuläre Eingriffe erzielen. Dabei können verengte Gefäße aufgedehnt oder mit Stents versorgt werden. Diese Eingriffe können meist in lokaler Betäubung durchgeführt werden, so dass auch ältere Menschen mit sehr geringem Risiko behandelt werden können.

Nachbehandlung

Im Regelfall sollte eine Behandlung mit sogenannten hydroaktiven Wundauflagen (u.a. Schaumstoffverbänden, Alginaten oder Hydrofasern und Hydrogelen) erfolgen. Diese modernen Verbandsmittel schaffen ein für die Wundheilung optimales Wundmilieu und müssen meist auch nicht täglich gewechselt werden. Teilweise können die Verbände bis zu einer Woche belassen werden.

Welche Lokaltherapie die für Sie geeignete ist, entscheidet der Gefäßspezialist oftmals gemeinsam mit speziell ausgebildeten Wundmanagern.

In unserer Praxis bieten wir als Gefäßchirurgen Erfahrung in Diagnostik und Therapie einschließlich aller verfügbaren operativen und endovaskulären Behandlungsmethoden als auch OP Verfahren zur plastischen Defektdeckung aus einer Hand anbieten und wird Sie gern ausführlich über die gegebenenfalls erforderliche Behandlung beraten.

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